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Nach der Kommunalwahl im Bergischen Volksboten:

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2020 wurde Heidi Neumann zur 2. stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt

Burscheid. Heidi Neumann ist ein Tausendsassa. Eine, die sich in unzähligen Bereichen engagiert. Eine, die 1993 aus dem norddeutschen Ammerland nach Burscheid kam, sich dort (vor allem in Hilgen) zutiefst zuhause fühlt und die dennoch sagt: „Könnte sein, dass ich irgendwann mal weg bin. Dass ich zurückkehre.“ In ihrer norddeutschen Heimat ist sie noch sehr oft. Ihre hochbetagte Mutter lebt dort – „und schläft noch im selben Bett, in dem ich geboren wurde.“

Idyllisch ist sie dort aufgewachsen, wie sie erzählt. Als Mittlere unter fünf Geschwistern. Mit Schweinen, Enten, Schafen, Kühen. Mit einem großen Garten, den die Familie als Selbstversorger nutzte. Die Liebe zu den Gärten ist geblieben; Heidi Neumann hat nicht nur einen unter ihren Fittichen. Auch beim Fototermin prüft sie die neben ihr blühende Pflanze mit raschem Blick: „Die wächst im Norden“, sagt sie zufrieden.

Im vergangenen Jahr übernahm Heidi Neumann ein neues Amt: Die Grünen-Politikerin wurde nach der Kommunalwahl zur zweiten stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt. Eine Aufgabe, auf die sie sich besonders freute: „Ein Sahnehäubchen. Es soll nicht arrogant klingen, aber ich fand: Das habe ich mir verdient.“ Repräsentationsaufgaben übernehmen, mit Menschen sprechen, Hände schütteln. Doch dann kam Corona und machte allen persönlichen Begegnungen den Garaus. „Termine gab es bisher noch keine“, bedauert Heidi Neumann. Geduld sei angesagt: „Ich gucke, was kommt.“

Wahl-Burscheiderin hat einen vollen Termin-Kalender

Leer ist ihr Terminkalender deswegen noch lange nicht. Stichwort Tausendsassa. Schon ein Jahr, nachdem sie mit ihrem (ebenfalls norddeutschen) Mann nach Burscheid gezogen war, stieg sie beim Kinderschutzbund ein, ist dort bis heute im Vorstand. „Dann kam die evangelische Kirche.“ Eines folgte dem anderen, „und es wurde immer mehr.“ Die Initiative „Hilgen lebt“ gesellte sich dazu, die Kaltenherberger: „Dort helfe ich den Kindern, unterstütze die Organisatoren und bemuttere etwas“, sagt Neumann. Den ersten Lockdown erlebte sie hautnah mit den Kindern mit: „Sie hatten am Donnerstag noch Generalprobe gehabt. Die Aufführung am Freitag wurde abgesagt“, erinnert sich Neumann.

 

Sie engagiert sich außerdem im Schützenverein und ist Sprecherin der Interessengemeinschaft für Lärmschutz im Bereich der A 1. Heidi Neumann lebt selbst in Kotten. „Vom Lärm her der schlimmste Ort in Burscheid“, sagt sie. Gemeinsam mit dem „Dorf“, wie sie Kotten liebevoll nennt, hat sie jüngst eine Müllsammelaktion auf die Beine gestellt und wird mit einem Kotten-Team auch beim Stadtradeln antreten.

„Garten ist meins“, sagt Heidi Neumann über sich selbst. Einer dieser Gärten gehört zur Kita Sonnenblume: Dort ist die 57-Jährige im Hauptberuf Erzieherin. Dann gibt es noch die Hochbeete bei „Hilgen lebt“, den Garten am Schützenhaus, den Garten ihrer Kindheit und den eigenen in Kotten: „Ich habe mich schon immer für gesunde Ernährung und die Natur interessiert.“ Und für die Politik, „auch wenn ich in der Schule kein Überflieger war.“ Früh habe sie sich mit den Ideen der Grünen identifizieren können: „Damals habe ich mich aber noch nicht engagiert, ich war eher zurückhaltend und einzeln unterwegs.“ In Burscheid änderte sich das: In Vorstand und Fraktion ist sie seit 2004.

Neumann möchte Wandertouren für Familien und Kinder anbieten

Weil ihr die Natur so wichtig ist, absolviert Heidi Neumann eine ehrenamtliche Ausbildung zum Natur- und Landschaftsführer sowie zum Wegemarkierer. Wenn die Pandemie es erlaubt, will sie in der Bergischen Wanderwoche erste Touren für Familien und Kinder anbieten – und schon am 12. Juni für den Odenthaler Verein Landschaft und Geschichte eine Entdecker-Tour führen. Titel: „Zu Burgen, Mühlen und bergischen Wegen“ ab der Lambertsmühle.

Wissen, was man sieht: Es hat Heidi Neumann geholfen, heimisch zu werden. Ihres Mannes wegen, der bei Bayer eine Lehre machte, zog sie nach Burscheid: „Geplant war das nicht. Ich wollte nur nach Hause.“ Doch dann fand sie Anschluss, sogar bei Alteingesessenen („Das hätte es als Zugezogene umgekehrt in Norddeutschland so nicht gegeben“); sie fand sich als Kommunalpolitikerin im Sozialausschuss und in der Verantwortung wieder („Das war nicht einfach. Ich musste mich durchbeißen“).

Historisches zu bewahren, ist Heidi Neumann wichtig

Altes zu bewahren, ist ihr wichtig. Wie die historischen Häuser Burscheids. „Ich wünsche mir an ihnen Hinweisschilder, damit man nicht achtlos vorbeigeht“, sagt sie. „Man muss sich bewusstmachen, woher wir kommen und was war.“ Burscheid habe diesbezüglich einen Schatz, für den sie werben wolle.

„Für mich ist alles eins“, sagt Heidi Neumann über Familie, Berufstätigkeit und Ehrenämter. Hin- und hergerissen fühlt sie sich lediglich in der Zuneigung zum Norden und zu Hilgen. Für ihre Wahlheimat aber wird sie sich weiter engagieren. „Ich habe noch viele Ideen. Da ist noch Luft nach oben“, sagt die Mutter dreier erwachsener Kinder.

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